Was bleibt, wenn „alles verschwindet“? – Diese Frage beantwortet in diesen Tagen das Historische Museum mit einer äußerst sehenswerten Ausstellung von Werken Carl Theodor Reiffenstein. Reiffenstein ? Wer war das noch gleich? – werden sich nun viele fragen, denn der Künstler ist meist nur großen Frankfurt-Liebhabern bekannt. Das ist schade, denn Reiffenstein hat mit seinen rund 2000 Zeichnungen und Aquarellen zwischen 1836 und 1893 einmaliges geleistet. Er empfand den radikalen Wandel seiner Stadt Frankfurt als Prozess schmerzlicher Verluste und versuchte in seinen Bildern zu bewahren, was verschwindet. Und wie kein anderer Künstler seines Jahrhunderts hielt er nicht die üblichen, klassischen Ansichten einer Stadt fest, sondern widmete sich typischen Plätzen, Häusern, Details oder Millieus in einer sehr persönlichen Auswahl. Künstlerisch und handwerklich perfekte Miniaturen des alten Frankfurt entstanden auf diese Weise und seine gut 2.400 Seiten umfassenden Notizen zu den Motiven lassen die Bilder in zweifacher Hinsicht zu uns sprechen. Eine Ausstellung wie sie schöner nicht sein könnte – unbedingt besuchenswert.
Wo: Historisches Museum Frankfurt, Saalhof 1, Foyer
Wann: Sonntag, den 8. Januar 2023 um 11 Uhr
Dauer: etwa eine Stunde
Preis: 10 Euro pro Person, zahlbar vor Ort
Anmeldung: ja, bitte, es können nur maximal 15 Personen teilnehmen
Sonstiges: zum Führungspreis kommt noch der Eintritt ins Museum und die Wechselausstellung von 10 €, Museumsufercard ist frei