Friedhöfe erinnern an die Verstorbenen sind aber in erster Linie Orte der Lebenden, denn diese bestimmen das Bild dieser letzten Ruhestätte. Das macht Friedhöfe zu hervorragenden Spiegeln des jeweiligen Zeitgeistes und Zeitgeschmacks. Frankfurts Hauptfriedhof, angelegt 1828, zählt zu den größten Friedhöfen Deutschlands und gibt einen hervorragenden Einblick in die Befindlichkeiten der Stadtgesellschaft der letzten zweihundert Jahre. Der Wandel von der schlichten Begräbnisstätte des Klassizismus über das protzige Mausoleum der Gründerzeit bis zur fast grenzenlosen Vielfalt der Möglichkeiten in unseren Tagen ist auf dem riesigen parkähnlichen Areal präsent.
Bei einem Spaziergang durch die einzelnen Abteilungen des Hauptfriedhofs werden wir von den Gruftarkaden des Klassizismus ausgehend nicht nur den Wandel der Stile kennenlernen, sondern auch vor mancher Grabstätte prominenter Frankfurter verweilen, sei es das „Paulinchen“ aus Hofmanns Struwwelpeter oder der Dichter des Komischen, Robert Gernhardt.
Termin: Samstag der 23. November um 10:30 Uhr
Treffpunkt: alter Haupteingang (Säulenportikus) schräg gegenüber der Nationalbibliothek an der Eckenheimer Landstraße
Dauer: ca. 2 Stunden
Preis: 12€ pro Person